23 Aug. 2013

Etappe 5 / Posedarje – Bol (Insel Brac)

Author: heavensgate | Filed under: Allgemein

Von Mittwoch auf Donnerstag war es für diese Nacht ein 3 Sterne Hotel für 50€ inkl. Frühstück.
Ich konnte gegenüber den B&B’s und Appartments keine Vorteile ausmachen. Gut, es hätte eine Klimaanlage auf dem Zimmer gehabt, aber das Ding darf man über Nacht eh nicht laufen lassen, sonst hast du am nächsten Tag die Kretze.
Meine FatBob durfte sich vom Vortag in der Wäscherei des Hotels erholen ;-), Hauptsache ein Dach über dem Kopf, äh … Tank.

Nach dem Frühstück aufgesesen und …. quiiitsch! … was ist den jetzt? Jedes Mal wenn ich das Bermspedal drückte erzeugt es ein Geräusch wie wenn man ein Messer mit der Schneide über einen Teller zieht.
Hatte die Tour gestern doch Spuren am Material hinterlassen? Nach ein paar positiven Bremstests bin ich , quitschen hin oder her, losgebretert.

Für die ersten Kilometer habe ich mich an die eigene Empfehlung gehalten, welche ich Claudi gestern mit auf den Weg gab.
Nämlich Zadar auf der Autobahn zu umfahren. Wenn diese Stadt nicht besichitgt werden will, rentiert es nicht sich in das Verkehrschaos zu begeben.

Habe ich schon erwähnt dass die Kroatische Autobahn so etwas von sauber daherkommt? Keine zerfetzten Pneus, keine Kadaver, kein Papierschnitzel. Man hat das Gefühl diese Strassen wurden eben erst gebaut.

Nach knappen 30km bin ich wieder runter und via Kakmar an die Küste zurück.
In Kakmar habe ich kurz ein Stopp beim Haus eines Bros aus Münchenstein eingelegt. Er ist in Kakmar aufgewachsen und seinerzeit wegen des Kriegs in die Schweiz geflüchtet. Kurz ein Foto geschossen und weiter gings.

Auf der Küstenstrasse Richtung Makaskar hatte es leicht mehr Verkehr als gestern aber immer noch so wenig um die ab und zu notwendigen Verzögerungen mit runterschalten zu erreichen.
Zum Glück, dieses quitschen machte mich wahnsinnig. Wenn dann kann da nur noch eines helfen … Na wer weiss es? … Genau WD40.
Und hatte ich das Zeugs dabei? Nein natürlich nicht 🙁 und prompt bin ich meinen Mac Gyver Status wieder los (achselzuck).
Beim nächsten Tankstopp habe ich den Kassenbediener gefragt ob sie das Zeugs im Sortiment hätten. Ganz ungläubig schaut er mich an und erwiedert … „of course“.
Ein paar Sprühstösse auf besagte Stellen und …. alles wieder paletti. Ich versuche das Zeugs mal bei Halsschmerzen, hilft sicher auch dort.

Nach rund einer weiteren Stunde fahrt machte sich doch tatsächlich ein Hüngerchen bemerkbar (ein Brennstab ging aus – Insider ;-). Da ich ja durchaus auch im hohen Alter noch lernfähig bin, machte ich mich auf die Suche nach einem Snack.
An diesem Ort hat es alle 200 Meter ein Schild das runter an die Küste zeigt und mit „Restoran“ um Gäste wirbt. Also habe ich irgend eine Abzweigung genommen.
Schönes Restaurant habe ich gedacht, mit Terasse und Blick auf den kleinen Hafen sowie mit Übernachtungsmöglichkeiten im Angebot. Umso mehr habe ich auf dem WC gestaunt. Sanitäreinrichtung aus Laufen ?!?
Ok, das scheint eine Empfehlung wert und habe mir vom Kellner eine Visitenkarte geben lassen.
Nach meinem dalmatischen Schinkenplättchen hat der zuvor erloschene Brennstab wieder Energie produziert.
Als ich drann war meine Ausrüstung ihrem Zweck zuzuführen (Helm anziehen 🙂 ), brauste eine Gruppe von Motorradfahreren der Beiz entgegen.
Na da habt ihr gut ausgewählt dachte ich gerade und …. halt mal … diesen Joghurtbecher kenne ich doch …. das darf aber nicht wahr sei …. die Sawakaki von Claudi …
Nach dem absteigen musterte sie die Umgebung. Ihr Blick rauschte an mir vorbei, da sie sich nicht im geringsten vorstellen konnte mich hier wieder anzutreffen.
Ich also hin und mit einem „Pfiats Eich“ habe ich sie fast zum stolpern gebracht. „Jo sakrament, bini den blädgsuffa, des glaubst jo gar nid“ war ihre Reaktion.
Sie habe sich auf dem Zeltplatz von gestern einer Motorradgruppe angeschlossen. Deren Route habe für sie stimmig geklungen und dabei war sie.
Erklärend gegenüber ihren neuen Begleitern erwähnte sie „des isser, vo dem i eich erzählt hob“. Ein lächeln ging durch die Runde.
Mit einem „Ja also, gute Fahrt Euch weiterhin“ verabschiedete ich mich, noch etwas perplex aufgrund der Situation.

Nach einer gewissen Zeit habe ich am Horizont einen Biker entdeckt. Bin langsam aufgeschlossen. Einsamer Harleyfahrer aus Italien. Dem üppigen Gepäck nach zu urteilen ist der auch nicht bloss ein Wochenende unterwegs.
Als er bemerkt hat dass ich ihn nicht überholen wollte, hat er sogleich von strassenmittigem auf versetztes Fahren umgestellt.
Ride on!
Obwohl auch der Italiener seine Abgase durch Sonderzubehör 😉 gejagt hat, hatte ich plötzlich das Gefühl dass zwei Stahlrösser aus Milwaukee nicht ein solches Gedonner verursachen können.
Ein Blick in den Rückspiegel klärte mich auf. Weitere fünf Chopper hinter uns! Keiner machte den Versuch ein Überholmanöver zu starten. Also im Tross gute 40km in Formation weiter.

Dabei ist mir natürlich automatisch der einschlägige Harley Commercial in den Sinn gekommen:

Natürlich waren wir bis zum Schluss nicht ganz so viele 🙂

In Makaskar angekommen hatte ich die Fähre just um ein paar Minuten verpasst. Also 2 Stunden warten bis s nächste Schiffle kommt.
Die Zeit habe ich mir in einem der vielen Promenadencafes vertrieben, gleich gegenüber der Fähreneinfahrt. So,hatte ich meine Dicke immer im Sichtfeld.

Beim einschiffen hat mir der nette Matrose geholfen die Karre an den improvisierten Platz zu manövrieren.

Die Überfahrt auf die Insel Brac hatte wieder einiges an spektakulären Bildern zu bieten.
Einzig ein Raveboot! welches wir gekreuzt hatten, konnte einem die Stimmung vermiesen. Ja, anscheinend gibt es die Pillenpartys nun auch auf dem Wasser.

Die Unterkunft in Bol war dann nach einer rund 30 minütigen Fahrt erreicht.
Das Hotel Ephalusa ist eines der Schuppen, welche vor dem Eingang einen Kreisel gebaut hat.
Ja ich weiss … es ist etwas dekadent und kulturschockierend sich so eine Bleibe auszusuchen (vorgängig reserviert). Seit ich den Schuppen in einem Prospekt gesehen habe, wollte ich hier unbedingt mal hin.
Ich also vor den rotenTeppich gefahren (chrchrchr) und mit einem leichten Zwischengass die Kiste abgestellt (dabei läuft nämlich noch ein bisschen unverbrennter Treibstoff in den Auspuff) – komme gleich zu den Auswirkungen – (chrchrchr).

Rein in die gute Stube und hin zur streng dreinblickenden Dame am Empfang. „Hello i have a reservation“ …. “ Guten Tag Herr Ruf, wie war die Fahrt?“ Äh, öh, ..baff… ich, „Wegen dem Parkplatz…“ sie fällt mir ins Wort … „sie parkieren auf dem bewachten Parkplatz der Direktion, gleich neben dem Haus“… „Ja prima“ erwiderte ich. „Dann werde ich jetzt das Gepäck abschnallen“ …. „Ja möchten sie den gar nichts über das Hotel erfahren?“ … „Nöö, das wichtigste ist gergelt“. Augenverdrehend hat sie dem Gepäckjungen gerufen welcher sogleich mit einem Gepäckkarren zur Stelle war.
„Oh my god, i love Harleys“ bemerkte er und hatte vor lauter staunen ganz vergessen das Gepäck auf den Rolli zu hieven. Ich machte das für ihn ;-). Trotzdem war natürlich ein Trinkgeld für ihn drin.
So nun noch hin zum Direktionsparkplatz, Zündung an, Anlasser betätigen und ….. eine Fehlzündung die sich gewaschen hat … (remember? unverbranntes Benzin im Auspuff. chrchrchr). So Zeugs macht unheimlich Spass.

Nach dem Abendessen im Hotel, habe ich damit begonnen den vorigen Bericht zu erfassen.

Erkenntnis des Tages: Phantasie ist wichtiger als Wissen, den Wissen ist begrenzt (vom Albi)

Etappe 5:
E5

Aussicht Hotel in Posedarje:
Hotel Posedarje

On the road:
Aussicht strasse 1

Aussicht Mittagessen:
Aussicht mittagessen

On the road:
Otr2

Fähre:
Fähre

Pillenparty:
Pillenparty

Aussicht Fähre:
Aussicht fähre

Ankunft auf Brac:
Ankunft brac

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