20 Aug. 2013

Etappe 3 / Villa Santina – Selce

Author: heavensgate | Filed under: Allgemein

… wieder auf Empfehlung hatte ich mir gestern eine Pizza gegönt.
In der Pizzeria „Grizzli“ (wer kommt bloss auf solche Namen? Eine Pizzeria heisst doch „Don Giovanni“ oder „Tutto Formidabele“ oder so) hat’s auf jeden Fall geschmeckt.
Schon während dem Rückweg ins B&B hat es leicht angefangen zu regnen. Also Schrittfrequenz etwas erhöht und da passierte es!
Meine geliebten Treckingsandalen sind gerissen (siehe Bild unten). Das kam sicher daher weil ich beim Kanufahren, letzthin auf der Donau, aussteigen musste um die dicken anzuschieben. Jä nu, muss ich halt unterwegs in den sauren Apfel beissen um shopen zu gehen (börk).

Wer noch nie ein Gewitter in den Dolomiten erlebt hat, der hat noch kein richtiges Gewitter erlebt. Boah; Sturzfluten, Blitzeinschläge links und rechts und dunkel wie die Nacht (gut es war ja Nacht aber eben noch dunkler ;-)).
Soll’s doch jetzt alles runterlassen, dachte ich mir, dafür ist dann heute wieder alles paletti.

Denkste. Nach dem aufstehen (habe prima geschlafen, ob’s wohl an der Höhenluft gelegen hat?) schnell an’s Fenster und nochmal börk.
Niesselregen! Einer der sicher nicht so schnell aufhört. Kennsch?
Tja, mit Passfahrten schien es heute nicht’s zu werden, also umdisponieren. Die geplante Route weiter östlich nach Slowenien und von dort runter nach Kroatien musste dem schnellsten Weg via Autobahn weichen. Dies hat sich im Nachhinein als guter Entscheid herausgestellt. Bis kurz vor Rijeka hatte es durchgeregnet.
Übrigens die Slowenische Grenze zu Italien ist offen. Mindestens habe ich keinen Zöllner gesehen (wie in Weil-Otterbach, Ihr merkt das sind meine Freunde dort). Wohingegen die Kroatische Grenze penibel genaue Kontrollen durchführt, obwohl seit 1. Juli diesen Jahres in der EU.
Ich musste jedenfalls die Mopette ausmachen (vermutlich auch besser so) Handschuhe ausziehen, die ganzen Regenklamotten beiseite schieben, Geldbeutel vorkramen um dem netten Herrn (ist nicht sarkastisch gemeint, er hat immer gelächelt) meine ID zu zeigen.
Kaum war das Meer in Sicht war es auch schon fertig mit dem kühlen Nass. Na also geht doch, dachte ich mir und hatte aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Kroatien-Kenner unter uns kennen den „Bura“? Den erkläre ich nicht sondern zitiere Wikipedia …
„Die Bora (griechisch μπόρα, „kalter Windstoß“, „kalter Regenguss“, von Boreas, wörtlich „der Nördliche“; kroatisch Bura; slowenisch Burja) ist ein trockener, kalter und böiger Fallwind zwischen Triest, der kroatischen und der montenegrinischen Adriaküste. Winde vom Bora-Typ gehören mit ihrer Häufigkeit und ihren hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten, vor allem zwischen Triest und der Nordwest-Küste Kroatiens sowie in Teilen Süddalmatiens und Montenegros, zu den stärksten der Welt. Spitzengeschwindigkeiten einzelner Böen erreichen hier Werte von bis zu 200 km/h“…

Wenn dir diese orkanartigen Böen während der Fahrt um eine 350 Kg schwere Maschiene pfeifen … mein lieber Herr … da kommt dir eine Trainingseinheit im Fitnessstudio wie nasenbohren vor.
Auch das habe ich überstanden und mich auf die Suche nach meiner nächsten Unterkunft gemacht.
Heute wird es ein Appartment sein, diese typischen auf der Strasse angepriesenen Übernachtungsmöglichkeiten.
Sede Mihajlovic mit dem Besitzer Ljubo, selber ein leidenschaftlicher Biker hat mir eines seiner besten Zimmer angeboten (ja, ja ich weiss, das sagt er vermutlich bei jedem :-)). Aber schaut Euch die Fotos unten an und macht Euch selber ein Bild. Hauptsache ich habe einen 60“ LCD TV sowie Meerblick und einen Balkon! Die feinen Haarrisse an der Fassade des gegenüberliegenden Hauses und die Alteisensammlung (ist doch gar nicht Freitag – Insider :-)))) des Nachbarn spielen überhaupt keine Rolle. Die Kroaten wissen eben dass man sich im Leben auf das wesentliche konzentrieren muss.
Übrigens: ich schlürfe beim verfassen dieser Zeilen ein offeriertes Bier und mache mich jetzt langsam auf den Weg um etwas zu essen.
Selce ein typisches Kroatisches Küstendörfchen mit Flaniermeile, äh -viertelmeile am Meer und kleinem Hafen, bietet das eine oder andere Restaurant sowie diverse Bars und Cafes.
Also rein in eine Mampfbude, mit Tomatensalat, Spaghetti Carbonara und einem Bier den Magen vollgeschlagen. Und jetzt kommt’s: das alles für umgerechnet CHF 8.70. Ihr glaubt mir nicht? Beweis siehe Fotos.
Anschliessend gemütlich zurückgelaufen, bei Ljubo reingeschaut und ohne dass ich ein Wort sagen musste hatte ich bereits ein Bier in der Hand.
Es sind halt Gedankenleser diese Biker 😉
Und was macht man so mit Bier und Ziggis am Abend auf dem Balkon? Genau, man schaut sich den Sonnenuntergang an.
Mehr im nächsten Bericht ….

Erkenntnis des Tages: In der Schweiz haben wir noch vieles an Gastfreundschaft aufzuholen. Ich habe im eigenen Land wirklich schon in den feinsten Hotels genächtigt. Meint Ihr da hat mir je einer ein Bier als Willkommensgetränk offeriert?

… und … Dankeschön schon mal vorab für Eure Kommentare 🙂

Strecke 3

BB

Schuh

Schiff

Flat

Bett

Oldiise

Balkon1

Ich1

Schiff1

Schiff 2

Quinta

Sgd1

Sgd2

One Response to “Etappe 3 / Villa Santina – Selce”

  1. Sh00t Says:

    Mooo 🙂
    Süver in de Lode – wart scho immer bis de postet häsch 🙂
    Ride on !

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